Sozialgeschichte der Uhrenindustrie

Mauthe ist am Ende

geschrieben am: 28.01.2015 von: Annemarie Conradt-Mach in Kategorie(n): Uhrenfabrik Mauthe, Mauthe-Konkurs

„Das Unternehmen ist fertig.“

Die letzte Betriebsversammlung der Firma Mauthe vor dem Konkursantrag fand am 27.10.1975 statt. ((Mauthe-Archiv, Geschäftsunterlagen 1975, Beginn 13.30 (anwesend Herr Sass, Herr Mayer IGM, Herr Billing AA Villingen, Dir. Schweizer AOK, Lenz u.Bahr IGM, Krauß DAG, Siegel und Schnee AA.) Protokoll A. Radke))  In dieser Versammlung erläuterte der Geschäftsführer Wolfgang Sass den versammelten Belegschaftsmitgliedern, wie es aus seiner Sicht zum Konkursantrag gekommen war. Seit seinem Eintritt in die Fa. Mauthe am 1.7.1973 sei er mit Liquiditätsproblemen konfrontiert gewesen, die er dann als neuer Geschäftsführer ab Dezember 1974 nach dem Kiss-Kiss-Fiasko durch Kurzarbeit und durch einen Grundstücksverkauf an die Stadt Villingen-Schwenningen zu bekämpfen versuchte.
Am 10.3. 75 gab es nach den Angaben von Wolfgang Sass einen Gesellschafterbeschluss dem Unternehmen zusätzliche Liquidität über rund 2 Mio DM zu verschaffen. Mit diesen Gesellschaftermitteln, dem Grundstücksverkauf an die Stadt und einem Kredit der Landeskreditbank glaubte Sass das Unternehmen retten zu können. Die Stadt kaufte die Grundstücke, aber die Gesellschafter zögerten und die Landeskreditbank lehnte das gewünschte Darlehen ab.
In der Gesellschafterversammlung am 1.7.1975 nach dem Vergleichsantrag am 19.6. beim Amtsgericht Villingen, wurde von den anwesenden Gesellschaftern wiederum beschlossen: „Wenn durch Verwendung der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke der Friedrich Mauthe GmbH die Verschuldung des Unternehmens und die damit zusammenhängende Zinsbelastung auf ein tragbares Maß zurückgeführt und wenn der gerichtliche Vergleich bestätigt wird, sind die Miterben bereit, das bekannte Erbengemeinschaftsgrundstück aus dem Nachlass Dr. Fritz Mauthe der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen.“ Der Wert des Grundstücks betrug ca. 3,5 Mio DM, es war beleihbar mit 1,5 Mio DM. Daraufhin wurde von der Geschäftsleitung der Vergleich beantragt, weil man mit dem Geld der Gesellschafter sicher rechnete. ((A.a.O. S. 5. In Vergleichsverhandlung am 14.7. vertrat Herr Westrick einige Gesellschafter. Nach Meinung von Herrn Sass wollte Herr Westrick das Vergleichsverfahren torpedieren und ein Anschlusskonkursverfahren einleiten. 94 % der Gläubiger waren aber für einen Vergleich.)) In einer weiteren Gesellschafterversammlung vom 26.9.75 wurde dann leider deutlich dass die Gesellschafter, was das Weiterbestehen der Fa. Mauthe betraf „im Prinzip keine Meinung“ hatten. Es gab keine Einigung wegen des Erbengrundstücks ((a.a.O. S.5 Den Gesellschaftern sei immer klar gewesen dass die Chance zur Rettung zwischen 1 und 5 % lag. Das Alles im Interesse der Mitarbeiter und der Weiterbeschäftigung geschehe.))  und damit auch kein Geld für das mögliche Weiterbestehen der Firma Mauthe.

Werkfoto Uhrenfabrik Mauthe (Stadtarchiv Villingen-Schwenningen)

Werkfoto Uhrenfabrik Mauthe (Stadtarchiv Villingen-Schwenningen)

Diese neue Sachlage machte für den Geschäftsführer Wolfgang Sass alle weiteren Verhandlungen sehr schwierig. „Es ist verständlich, daß die Herren der LKB (Landeskreditbank) zunächst danach gefragt haben, was tun ihre Gesellschafter für das Unternehmen. Ich (Sass) mußte in deutlicher Erkenntnis, daß in absehbarer Zeit nicht mit Hilfe zu rechnen ist, sagen, daß die Gesellschafter im Augenblick nichts tun werden oder können, weil sie keine Einigung erzielen.“ ((a.a.O. S. 6 Laut einem Gesellschafter-Statut mussten die Beschlüsse der Gesellschafter einstimmig erfolgen. Was bei 19 Gesellschaftern nahezu unmöglich war.)) Ende September wurde deutlich, daß durch weiteren Liquiditätsentzug in Höhe von rund DM 450 000.- DM insgesamt, darunter auch eine Rechnung des Konkursverwalters Prof. Dr. Helmut Fischer in Höhe von 166 000 DM, es nahezu unmöglich war bis zum 15. Oktober die zurückstehende Raten an die Deutsche Bank, mit der die Löhne von Juli vorfinanziert worden waren, zurückzuführen und zusätzlich die Vergleichsraten zahlen zu können. Diese Probleme lösten dann den Konkurs aus. ((SAVS 4.9-999, Zeitungsausschnitt. Keine Angaben zur Zeitung. IG-Metall-Vorwürfe für Konkursverwalter „Bei dem Versuch, ein Vergleichsverfahren abzuwickeln, erklärte sich die Deutsche Bank bereit, der Belegschaft Löhne und Gehälter für September und Oktober zu sichern. Das hätte der Firma die Möglichkeit gegeben, zwei Vergleichsraten von je 80 000 Mark zu zahlen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Firmenleitung jedoch vom juristischen Schritt Professor Fischers überrascht, der das Vergleichsverfahren abwickeln sollte, sich jedoch in Form eines vollstreckbaren Titels zunächst einmal den ersten Teilbetrag seines 250 000 Mark-Honorars in Höhe von 166 000 DM sicherte. Damit sei die an Barmitteln knappe Firma zahlungsunfähig geworden, … meint der Gewerkschaftssprecher.“))  Den Mitarbeitern bei der Betriebsversammlung erklärte Wolfgang Sass „das Unternehmen ist fertig. Gehen sie bitte davon aus, daß die Arbeitsplätze verloren sind und das Unternehmen nicht mehr existent ist.“ ((Mauthe-Archiv, Geschäftsunterlagen 1975, Betriebsversammlung vom 27.10.1975 S. 10))  „Für meine Person kann ich sagen, daß ich alles denkbare und für manche nicht denkbare getan habe, um das Unternehmen zu erhalten ((a.a.O. S. 10/11 Sass: „Wir haben … Ende Dezember 18 Mio. Schulden gehabt. Schulden wurden um 6 Mio. vermindert. Die menschliche Kapazität wurde um 1/3 vermindert, ohne daß wir 100 Prozesse führen mußten und wir haben auch einen Versuch gemacht, technisch einen Anschluss zu finden.))   „Ebenfalls muß ich sagen, daß ich nach wie vor das Unternehmen erhaltungswürdig und erhaltungsfähig halte, allerdings unter der Voraussetzung, daß in ausreichendem Maße Liquidität dem Unternehmen zufließt.“ ((a.a.O. S. 11))

Das Arbeitsamt und IG Metall versuchten nach Ansicht von Wolfgang Sass alles zur Rettung des Unternehmens. In Gesprächen sei teilweise gefordert worden: Die IG Metall solle versuchen durch die SPD-Bundesregierung im Zusammenhang mit der Gewerbeförderung das Unternehmen zu retten. „das Land Baden-Württemberg könne eine gefährdete Wirtschaftspolitik der Bundesregierung nicht aufhalten und wäre dazu auch nicht da.“ Für Sass war diese Ablehnung der LKB (Landeskreditbank) eine politische Entscheidung ist. ((a..a.O))  Wegen der Ablehnung des Kreditantrags durch die LKB „Die Chance hätte das Land uns geben müssen“ wurde am 24.10.75der Vergleich eingestellt und das Anschlusskonkursverfahren eröffnet. ((a.a.O. S. 8))

Konkurs- eine politische Entscheidung?

Erich Mayer, erster Bevollmächtigter der IGMetall Villingen-Schwenningen erklärte in der Betriebsversammlung „der Koll. Berberich ((Landtagsabgeordneter der SPD für Villingen-Schwenningen, Adam Berberich))  hat gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt und mir den Versuch gemacht, die in einem anderen politischen Lager stehenden Personen im Lande Baden-Württemberg zu überzeugen, daß Mauthe nicht in den Konkurs gehen darf. Wir wollten verhindern, daß hier ein Damm bricht, der dann die anderen Unternehmen nach sich zieht.“ Die bereits erwähnte Aussage der Landekreditbank gegenüber dem Mauthe-Geschäftsführer Wolfgang Sass, empörte den Gewerkschaftsfunktionär: „das läßt mich doch in Frage stellen, ob es im Lande Baden-Württemberg politisch verantwortliche Leute gibt, die nicht die Meinung vertreten, daß es den Arbeitnehmern nicht schlecht genug gehen könne, damit sie endlich bei der Wahl der Bundesregierung erkennen, wer an die Macht geht.“ ((Diese Aussage gehe konform mit der Sonthofener Rede von Franz Josef Strauss: „Es kann nicht tief genug gehen, damit die Bevölkerung der Bundesrepublik zu anderen (Wahl-)Entscheidungen kommt.“ a.a.O. S. 16 Erich Mayer))
Das Verhalten der LKB mit Fernschreiben die Geschäftsleitung und gleichzeitig alle Zeitungen zu informieren sei „skandalös“. Es habe sich um eine „politische Demonstration“ gehandelt, „nachdem Herr Schöck bereits vor Monaten erklärt (habe), Mauthe bekomme nichts und kann auch nichts bekommen, war das im Grunde eine Prestigefrage, diesem Antrag stattzugeben oder nicht. Auch die Abgeordneten der CDU-Fraktion hätten sich fragen müssen, geht es hier um das Geld, oder geht es bei Mauthe um Arbeitsplätze oder Menschen, die ja auch die CDU wiederwählen sollen.“ ((a.a.O.))
Die Gesellschafter hätten von Mauthe gut gelebt, und wollten nun ihre Ansprüche geltend machen, so Erich Mayer. Es sei „Trick 17“ gewesen, 1 Mio der Gewerkschaft anzubieten und gleichzeitig ablehnen, „diese Million gleich zu bringen durch Belastung des Grundstückes.“ Die Million hätte das Unternehmen gebraucht um (19)75 und (19)76 die Arbeitsplätze zu sichern“. Aber „Die Gesellschafter haben nicht gewollt.“ ((a.a.O. S. 18))  Das Unternehmen sei mit der Deutschen Bank vielleicht zu halten gewesen. Viele hätten dem Unternehmen helfen wollen. Die AOK habe die Beiträge gestundet. Die Stadt Villingen-Schwenningen habe eine hohe Leistung zur Erhaltung der Arbeitsplätze gebracht, „die weit über die finanziellen Verhältnisse der Stadt hinausgegangen“ und ohne die Mitwirkung der städt. Wohnungsbaugesellschaft „nicht machbar gewesen“ sei. ((a.a.O.)) Das Arbeitsamt hätte Mauthe durch die Genehmigung von Kurzarbeit gestützt. Mayer weiter zu den Aktivitäten seiner Gewerkschaft: „Es ist dieser Tage in einer Zeitung ein Artikel geschrieben worden, daß die IG Metall mit der Geschäftsführung sehr weit mitgegangen sei, daß hätte beinahe in der Nähe der Komplizenschaft gelegen.“ ((SAVS 4.9-999 Schwabo 25/26. Oktober 1975. Am Rande bemerkt, „Denn auch die Gewerkschaften, die sich im Fall Mauthe mit nahezu beispielloser Kooperation … für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzte, verfolgt im Ganzen das Ziel, eine generelle Strukturänderung der Uhrenindustrie herbeizuführen, und muss bei dieser Konzeption insgesamt auch in Kauf nehmen, dass einige den Zug nicht mehr erwischen … für Villingen-Schwenningen könnte es zur Folge haben, dass weitere Firmen die dem Stadtbezirk (den) Namen Uhrenstadt eintrugen, den Weg in die Pleite antreten. An Kandidaten hierfür – und wer denkt in diesem Zusammenhang nicht an die immer noch am Strohhalm hängende Firma Kienzle-Uhren- fehlt es wahrhaftig nicht.“)) Dies wies Mayer allerdings zurück. Er habe nur „die gesetzlichen Möglichkeiten ausgeschöpft“, „um die Arbeitsplätze zu erhalten“. Wiederbeschäftigung der arbeitslosen Mauthebeschäftigten sei in der aktuellen Situation nur „unter erschwerten Umständen“ manchmal nur noch mit „Wohnungswechsel“ für die Betroffenen möglich.

Löste der Vergleichsverwalter den Konkurs aus?

Am Vergleichsverwalter Prof. Fischer ließ der erste Bevollmächtigte der IG-Metall in Villingen-Schwenningen, Erich Mayer, kein gutes Haar. Er, der Vergleichsverwalter, sei als Ansprechpartner nicht vor Ort gewesen. „ich habe Herrn Prof. Fischer ((Der Spiegel v. 25.03.1985 Höchstpersönliches Amt. Ein Stuttgarter Unternehmensberater soll sich jahreslang aus der Konkursmasse einer Uhrenfirma bedient haben. Helmut Fischer, Professor an der Fachhochschule Esslingen und Unternehmensberater, kam in Haft, weil er sich angeblich am Blessing-Konkurs ungerechtfertigt bereichert hatte. Er kam frei gegen eine Kaution von 1,5 Millionen Mark. Das Amt „des Konkursverwalters sei (laut Konkursordnung) ein höchstpersönliches Amt und könne nicht einfach an Dritte weiterverliehen“ werden.))  nur 1x in der Firma Mauthe gesehen. Es war bis zum Abschluß des Sozialplanes nicht möglich, daß der Betriebsrat ein Gespräch mit dem Vergleichsverwalter hatte.“ Trotz Vertreter vor Ort „der Vergleichsverwalter war für den Betriebsrat nicht zu sprechen.“ Fischer habe, weil der Geschäftsführer Wolfgang Sass nicht bereit war freiwillig Fischers Forderungen zu begleichen, durch Gerichtsbeschluss dem Unternehmen 166 000 DM entzogen. Dadurch sei Mauthe zahlungsunfähig geworden. „DM 166 000,–, das ist ein Bombengeschäft,“ so Erich Mayer. ((SAVS 4.9-999 Keine Angaben zur Zeitung – IG-Metall-Vorwürfe für Konkursverwalter)) Andere Beteiligte hätten sich daran ein Beispiel genommen und ihr Geld auch sofort haben wollen anstatt es in Raten zu stunden ((a.a.O. S. 19-21 Dies geschah angeblich Ende September 1975, anschließend war der Vergleich nicht mehr durchführbar. Mayer sah außerdem eine Interessenkollision bei Fischer, da er bei Kaiser, Blessing und Mauthe Konkursverwalter war))  .
Der Vertreter des Vergleichsverwalters vor Ort, Herr Hagenmeyer, stellte zu den Vorwürfen gegen Professor Fischer fest, daß dieser „Treuhänder für alle Gläubiger“ sei. ((a.a.O. S. 24))

Karikatur: Baumann, Badische Zeitung vom 13./14. Dezember 1975

Karikatur: Baumann, Badische Zeitung vom 13./14. Dezember 1975

„Es ist die Eigenart von Konkurs- und Vergleichsverwalter, daß sie nicht umsonst arbeiten wollen, genauso wenig, wie Herr … (Sass?), der Geschäftsführer der Firma, der ja im Jahr auch immerhin 100 000.- DM bezogen hat. … Hagenmeyer betonte hinsichtlich der Honorarforderung , daß Herr Prof. Fischer Herrn Sass angeboten habe, mit Herrn Sass über diese Beiträge zu verhandeln. Herr Sass habe aber in der Gesellschafterversammlung erklärt, „der Vergleichsverwalter bekomme keine Mark von ihm“. ((a.a.O. S. 25))
Erich Mayer, IG Metall, bestand auf seiner Interpretation der Sachlage, „die noch vorhandene Liquidität des Unternehmens und das Führen des Unternehmens in den Konkurs ist geschehen durch den Entzug von DM 166 000.- auf einen Rutsch.“ Er habe die Konkursordnung und die Vergleichsordnung nicht gemacht. Er wolle nur feststellen, dass DM 250 000.- „ein tolles Salär“ für zwei mal in Schwenningen anwesend sein sei. Dafür müssten andere 10 – 20 Jahre arbeiten. Erich Mayer sah Interessenkonflikte beim Konkursverwalter, da dieser außerdem noch die Konkurse bei Blessing und bei Kaiseruhren abwickelte. Die aus der Sicht eines Mauthe-Beschäftigten geradezu skandalösen Honorare des Konkursverwalters konnte für die IG Metall nur bedeuten „die Interessen der Arbeitnehmer so teuer wie möglich“ zu verkaufen. „Wir müssen sehen, daß aus dem Sozialplan etwas wird.“ ((a.a.O. S. 26))
„Es gibt bei Kaiser wie bei Mauthe Personen, die 20, 30 und mehr Jahre gearbeitet haben. Diese können nicht mit einem Nasenwasser weggeschickt werden.“ ((a.a.O. S. 27))
Dem Geschäftsführer Herrn Sass erschien die von Fischer geforderte Vergütung zu hoch. ((a.a.O. S. 28))
Das von Fischer angerufene Gericht aber habe dann entschieden, daß Herrn Fischer anstelle der geforderten 250 000 DM 166000 DM zustehen. Am 26. September lag der Bank ein Pfändungs- und Überweisungsbeschluß in der Höhe von DM 166 000,- vor, weshalb die Löhne und Gehälter nicht mehr überwiesen werden konnten. Laut Wolfgang Sass sei dies ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der Vergleichsverwaltung gewesen, dass Vergleichsverwalter ihre Forderungen durch Pfändungsbeschluß eingetrieben hätten, da diese Forderungen als bevorrechtigte Forderungen im Konkursverfahren behandelt würden. ((a.a.O. S. 29))  1985 noch während des Mauthe-Konkursverfahrens kam Prof. Hellmut Fischer in Haft, weil er sich im Fall der Blessing-Werke Waldkirch angeblich an der Konkursmasse bereichert habe. ((SAVS 4.9-999 SWP 28.2.1985 ‚Geld wurde von Fischer verbraten‘ IG Metall will Konkursverfahren Kaiser-Uhren und Mauthe-Uhren neu aufrollen. – „Die Industriegewerkschaft Metall drängt auf eine neuerliche Überprüfung des Konkursverfahrens der Friedrich-Mauthe-Uhrenfabriken, nachdem der Konkursverwalter, Prof. Hellmuth Fischer, vor kurzem wegen des Verdachts der Untreue in Haft genommen worden war… Nach Angaben von Erich Mayer gegenüber unserer Zeitung besteht der Verdacht, daß Prof. Fischer, ähnlich wie im Falle der Waldkircher Blessing-Uhrenwerke (wir berichteten), auch bei den Konkursverfahren der Villinger Kaiser-Uhren und der Schwenninger Mauthe-Uhren unzulässig größere Beträge aus der Konkursmasse entnommen hat.“ Ein solcher Verdacht von Erich Mayer und Rechtsanwalt Berweck bestand schon 1976. Siehe auch SAVS 1.22.1 Nr. 1839 Mauthekonkurs BZ 21.1.1976 Seite 13, Hintergründiges im Mauthe – Konkurs))
Erich Mayer erklärte dazu vor der Presse: „das Geld wurde von Fischer und seinen Gesellen verbraten.” … “Was die Honorare und Prozesskosten des Konkursverwalters allein im Mauthe-Verfahren anbelangt, erklärte Erich Mayer den Metallern: ‚da würde euch Hören und Sehen vergehen, wenn ihr wüsstet, wie viel Fischer und sein Büro da herausgezogen haben.” ((a.a.O.))

 

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