Sozialgeschichte der Uhrenindustrie

Quellen

Quellen im Stadtarchiv Villingen-Schwenningen

Bestand des Verbands der Deutschen Uhrenindustrie

Verband der Deutschen Uhrenindustrie e. V. (VDU)

Der VDU stellte den Hauptverband der Arbeitgeber der Uhrenindustrie in Deutschland dar. Seine Vorgängerinstitution war der aus der „Ausfuhrstelle für die Uhrenindustrie“ hervorgegangene „Wirtschaftsverband des Deutschen Uhrenindustrie“1

Seit 1933 firmierte diese Vereinigung als Reichsverband der Deutschen Uhrenindustrie“. Gleichfalls ging aus ihr die „Fachgruppe Uhrenindustrie“ mit sieben Untergruppen hervor. Alle übrigen Organisationen der Arbeitgeber wie auch der Gewerkschaften wurden im selben Jahr aufgelöst.

Während sich der „Wirtschaftsverband des Deutschen Uhrenindustrie“ mit wirtschaftlichen und handelspolitischen Fragen sowie den Bereichen Betriebswirtschaft, Kalkulationswesen, Nachwuchsentwicklung, Ausstellungs- und Messewesen, Statistik beschäftigte, widmete sich der 1907 gegründete „Verband der Uhrenindustrie und der verwandten Industrien des Schwarzwaldes“ dem Tarif- und Arbeitsrecht und Themen allgemeiner sozialrechtlicher Art.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1950 der „Verband der Deutschen Uhrenindustrie e.V.“ mit Sitz in Frankfurt gegründet. Bereits ein Jahr später wurde der Hauptsitz nach Bad Godesberg verlegt. Im Zuge der Neuorganisation der Uhrenverbände 1968 wurde Schwenningen Sitz der Hauptgeschäftsstelle. In Bad Godesberg und Pforzheim gab es zwei weitere Geschäftsstellen. 1986 wurde Bad Godesberg geschossen, 1997 Schwenningen. Am 1. Januar 1999 endete die Existenz des VDU als eigenständiger Verband. Er ging im „Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e. V.“ Pforzheim auf. Der VDU war sowohl Wirtschafts- wie auch Arbeitgeberverband und nahm in beiden Funktionen seine Aufgaben war (vgl. Satzung vom 21.06.1985).

 

Der Bestand des VDU im Stadtarchiv Villingen-Schwenningen

1997 wurden durch Vermittlung Dr. Messerlis vom Deutschen Uhrenmuseum Furtwangen die Unterlagen der Schwenninger Geschäftsstelle bei deren Auflösung dem Stadtarchiv angeboten. Am 4. Juni 1997 holten Mitarbeiter des Stadtarchivs das Material aus den Räumen der Geschäftsstelle ab. Insgesamt waren es 97 Umzugskartons. Im Anschluss wurde dann der neue Bestand  gesichtet, bewertet, verzeichnet und verpackt. Diese Arbeiten konnten am 23.08.1999 abgeschlossen werden.

1999 konnten dann vom Stadtarchiv 25 Kartons mit Stücken Schwenninger Provenienz übernommen werden. Nun wurden auch diese Unterlagen vom 17.11 bis 23.12.1999 bearbeitet.

Die Verzeichnung und Findbucherstellung geschah mit dem Programm AUGIAS-Archiv. Durch eine intensive Indizierung wurde versucht, möglichst vielen potentiellen Fragestelllungen Rechnung zu tragen. Die Publikationen aus der Bibliothek der Geschäftsstelle wurden separat aufgenommen und erscheinen im Index mit dem Vermerk „Buchnr. …“.

Firmen wurden alphabetisch verzeichnet. Im Findbuch erschienen sie in der Reihenfolge Vorname, Nachname, im Index wurden sie nach Nachnamen geordnet. Um die Veränderungen der Gesellschaftsform der einzelnen Firmen wiederzugeben, wurde im Index jede Gesellschaftsform separat aufgelistet.

Unter den Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln befinden sich auch solcher überregionaler und internationaler Presseorgane. Komplette Zeitschriften(reihen) wurden dem Zeitschriftenbestand angegliedert unter Hinweis auf ihre Herkunft. Die Sammlung der EG-Amtsblätter ist dem Bestand der Amtsdrucksachen angeschlossen.

Außerdem gehören didaktische Tafeln mit Anschauungsmaterial zum Thema Uhren zum vorliegenden Bestand.

Weiter Informationen zum VDU finden sich in anderen Beständen des Stadtarchivs. Besonders die „Stadtchronik“ (Best. 5.22) bietet unter der Rubrik 76 vieles über den Gesamtkomplex Uhren. Die Wissenschaftliche Spezialbibliothek des Stadtarchivs verfügt über eine große Anzahl von Titeln zum Thema.

Ute Schulze M.A.

  1. Zum Wirtschaftsverband s.: Helmut Kahlert: 300 Jahre Schwarzwälder Uhrenindustrie, Gernsbach 1986, S. 237. Alfred Moker: Organisationsfragen der deutsche Uhrenindustrie (unter besonderer Berücksichtigung der Großuhrenindustrie). Inauguraldissertation … der hohen wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln, Rottweil 1925, S. 57ff. Vgl. Auch Faszikel 267 dieses Bestands. []
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