Sozialgeschichte der Uhrenindustrie

Familie

geschrieben am: 15.05.2022 von: Annemarie Conradt-Mach in Kategorie(n): sternplastic-Museum

Die Produktion der Fa. sternplastic begann in einem Einfamilien-Reihenhaus.  Im Erdgeschoss des Anbaus befand sich die Werkstatt. Hier standen in den 60er Jahren vier  C4-Maschinen und  eine Allrounder des Spritzgußmaschinenherstellers Arburg.  Im Keller des Wohnhauses und im Erdgeschoß waren weitere Maschinen untergebracht. Im Vorgarten wurde Bohnen und Kartoffeln gepflanzt.

1957 kaufte Matthias Hellstern, Jg. 1927,  für 1650 DM eine der neuen Arburg-Spritzgießmaschinen. Er war überzeugt, dass Kunststoffe völlig neue Chancen im technischen Bereich eröffneten und hoffte mit dem neuen Material,  Zahnräder und andere feinmechanischen Teile schnell, in großen Mengen und qualitativ hochwertig herstellen zu können.

Oma Kessler stellte 1957 die ersten Spritzgussteile her.  Zwischen  1952 und 1959 wurden fünf Kinder geboren. In der knappen Freizeit half man noch in der Hellsternschen Landwirtschaft in Betra  mit und verfolgte nebenher beharrlich den Traum vom eigenen Unternehmen.

Das Geld war  knapp, aber die Familie hielt zusammen, war unvorstellbar fleißig und extrem sparsam. In den Erinnerungen von Irmentraut Hellstern kann man dazu nachlesen:

„Wir hatten irgendwie immer Ideen, uns durchzuschlagen… Es war einfach eine harte Zeit mit wenig Geld. Aber ich denke, dass sich das rentiert hat.“

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